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"Jeder muss Abstriche in Kauf nehmen" - Süddeutsche Zeitung

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Odelzhausens Bürgermeister Markus Trinkl (parteilos) findet die Einschnitte für seine Gemeinde schmerzvoll aber nachvollziehbar:

Bürgermeister Markus Trinkl

(Foto: Toni Heigl)

"Natürlich ist es um jede einzelne ÖPNV-Anbindung schade, die jetzt nicht umgesetzt werden kann. Gerade die Takterweiterung nach Dachau und die Nachtfahrten nach Pasing wären toll gewesen. Aber man muss schon auch feststellen: Wir sind derzeit in einer ganz unklaren Finanzlage. Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen den Landkreis genauso wie uns Kommunen. Und deshalb habe ich natürlich auch Verständnis, dass die Projekte überprüft werden mussten und der Landkreis entscheiden musste, welche Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr er sich leisten kann.

Es ist eine schwierige Entscheidung und ich hätte mir gewünscht, dass jede Linie, die Odelzhausen betrifft, auch umgesetzt worden wäre. Aber ich glaube, dass jeder irgendwo Abstriche in Kauf nehmen muss. In dieser unklaren Situation müssen wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich persönlich bin sehr gespannt, wie lange es dauern wird, bis die Fahrgastzahlen in den Bussen und Bahnen wieder auf Vor-Corona-Niveau steigen. Derzeit ist schon noch eine deutliche Unsicherheit in der Bevölkerung zu spüren.

Die Refinanzierung vieler Projekte ist derzeit infrage gestellt und das Fahrgastpotenzial unserer Busse und Bahnen ist im Moment unklar. Auch die Gemeinde Odelzhausen hat aktuell im Haushalt viele Fragezeichen, und wir müssen auch überlegen, welche Projekte oder Grundstückskäufe wir noch durchführen können. Es ist immer schade, wenn etwas gestrichen wird, aber ich glaube, dass es in der aktuellen Lage nicht anders geht."

"Die Stärkung des ÖPNV ist alternativlos"

Der Karlsfelder Verkehrsreferent Bernd Wanka (CSU) analysiert die Folgen der zurückgenommenen Verbesserungen im Busverkehr für seine Gemeinde:

Gemeinderat Bernd Wanka.

(Foto: oh)

"Letztendlich fällt für Karlsfeld 'nur' der 175er weg. Die neue Linie wäre natürlich schön gewesen, keine Frage. Die Anbindung nach Dachau-Ost sowie zum Olympia-Einkaufszentrum hätte für Leute, die zum Einkaufen fahren wollen, ihren Reiz gehabt. Dass dieses Projekt nun zurückgesetzt wird, muss man angesichts der Umstände durch die Corona-Krise aber akzeptieren - auch wenn wir die Umsetzung selbstverständlich gewünscht hätten.

Die Nutzungszahlen im öffentlichen Nahverkehr sind deutlich zurückgegangen, das merke ich auch selber. Und dass so eine weitreichende und teure Entscheidung einer erneuten Prüfung und Beobachtung unterzogen wird, ist verständlich. Was mir wichtig ist: dass die Sache nicht vom Tisch, sondern nur zurückgestellt ist. Wir würden das gerne weiterhin beobachten und verfolgen. Wir haben in Karlsfeld einige Leute, die eine direkte Linie nach Dachau-Ost sehr gerne nutzen würden.

Dass nun doch der 20-Minuten-Takt kommt, den wir uns in Karlsfeld sehr gewünscht haben, freut mich. Das ist eine attraktive Verbesserung. Jetzt müssen wir gemeinsam mit den Planern auch eine leistungsfähige Verknüpfung zwischen der Ortslinie und dem 710er schaffen, damit die Leute auch zeitnah auf der Münchner Straße umsteigen können. Nur so kriegen wir die Menschen vom Auto in den Bus. Die Stärkung des ÖPNV ist aus meiner Sicht alternativlos, wenn wir es schaffen wollen, den Autoverkehr einzudämmen. Diesen Weg sollten wir nicht verlassen."




July 14, 2020 at 02:36AM
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