Mord
Vermisster aus Lichtenberg wohl Opfer von Kannibalismus
Verdächtiger verhaftet. Er soll sein Opfer aus niedrigen sexuellen Gründen getötet haben. Erste Indizien weisen auf Kannibalismus hin.

Knochen an einem Waldstück in Berlin-Buch entdeckt: Ermittler untersuchen den Fundort.
Foto: Morris Pudwell
Berlin. Nach dem Fund von Überresten eines seit mehr als zwei Monaten vermissten Mannes aus Lichtenberg hat die Staatsanwaltschaft gegen einen 41-Jährigen aus Pankow Haftbefehl erlassen. Der Mann steht im Verdacht eines Sexualmordes aus niedrigen Beweggründen, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Ermittler der 6. Mordkommission hatten den Mann am Mittwoch festgenommen, nachdem er über die Auswertung verschiedener Chatgruppen ins Visier der Fahnder geraten war. Sie hatten Chatprotokolle des Verdächtigen Stefan R. und des Opfer Stefan T. gesichert und ausgewertet. Beide hatten sich auf einer Dating-Plattform für Männer und Frauen ausgetauscht. Über diesen Fall berichtet auch die Bild.
Verdächtiger in Chatgruppen für Kannibalismus unterwegs
Wie die Morgenpost aus Polizeikreisen erfuhr, ergaben weitere Ermittlungen, dass der am Mittwoch Festgenommene auch in Chat-Gruppen für Kannibalismus im Internet unterwegs war.
Es bestehe daher der Verdacht, dass der Festgenommene sein Opfer getötet und anschließend Teile von ihm verspeist haben könnte. Das zumindest würden die gefundenen Knochen erklären, die ohne jegliches Fleisch gefunden worden sind.
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Leichenspürhunde wittern Leichenteile in Dosen
Mit diesem Wissen wurde am Mittwoch die Wohnung des Verdächtigen in Pankow an der Parkstraße durchsucht. Zum Einsatz kamen auch Leichenspürhunde. Wie die Morgenpost erfahren hat, schlugen die Tiere an, als sie Tiefkühlbehältnisse und Dosen aufspürten. Diese waren jedoch leer. Das reichte offenbar noch nicht für einen Haftbefehl, wie diese Zeitung erfuhr.
Erst anschließende Tests der Experten der Kriminaltechnik sollen Blutspuren des Vermissten in der Wohnung des später Verhafteten sichtbar gemacht haben. Daraufhin soll die Staatsanwaltschaft der Verhaftung zugestimmt haben. Zudem wurden eine Sackkarre und eine Tiefkühlbox entdeckt und auf Spuren untersucht.
Anfang November hatten Spaziergänger beim Gassigehen mit ihrem Hund an einem Waldstück am Buchholzer Graben mehrere Knochen entdeckt. Daraufhin hatte die Gerichtsmedizin die Überreste sichergestellt und untersucht.
Fall erinnert an Kannibalen von Rotenburg
Der aktuelle Fall weckt die Erinnerungen an einen Fall aus dem Jahr 2001. Damals hatte Armin Meiwes, der nach seiner Tat als „Kannibale von Rotenburg“ bekannt geworden ist, seine Internet-Bekanntschaft aus Berlin, Bernd Brandes, getötet, zerlegt und Teile des Körpers gegessen. Meiwes verbüßt seit 2006 eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes.
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