von Kira Welling am 31.08.2020
© BoschFahrradhelme schützen
Egal ob Fahrrad, E-Bike oder Pedelecs: Fahrradhelme sind beim Radfahren ein Muss. Beim Kauf sollten Sie nicht nur auf Optik und Preis achten. Wichtig ist vor allem der Schutz, den der Helm im Falle eines Unfalls bietet.
Fahrradhelme können Leben retten
Selbst der sicherste Fahrradhelm kann einen Unfall nicht verhindern oder sicherstellen, dass sie stets unversehrt von A nach B kommen. Kommt es zu einem Unfall, kann ein Fahrradhelm seinen Träger jedoch vor schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden bewahren. Nicht selten stellt sich im Nachhinein heraus, dass der Fahrradhelm seinem Träger sogar das Leben gerettet hat. Da sollte jeder Radfahrer bereit sein, ein paar modische Abstriche zu machen.
Im Radsport hat sich die Einsicht bereits vor geraumer Zeit durchgesetzt. Egal ob Rennradfahrer, Trekking- oder Mountainbiker – bei den Radsportlern ist es schon lange Usus, erst den Fahrradhelm aufzusetzen und dann aufs Fahrrad zu steigen. Radfahrer hingegen, die meistens nur relativ kurze Strecken in eher gemäßigten Tempos absolvieren, sind nicht selten davon überzeugt, dass Ihnen kaum etwas passieren kann.
Ein gefährlicher Irrglaube, denn auch ein langsames Tempo schützt keinesfalls vor einem Sturz. Und die Folgen des Sturzes können dramatisch sein, wie eine jetzt vorgestellte Studie der Unfallforschung der Versicherer erneut eindrucksvoll beweist. Das gilt ganz besonders für den Kopf des Radfahrers, der bei einem Aufprall ungeschützt auf dem harten Boden aufprallt.
E-Bikes und Pedelecs - wann Sie einen Fahrradhelm tragen müssen
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Europa, wie beispielsweise Schweden oder Finnland, gibt es bei uns für Fahrradfahrer keine gesetzlich vorgeschriebene Helmpflicht, auch wenn diese immer mal wieder diskutiert wird. Etwas anderes sieht die Situation für elektrische Fahrräder aus. Hier macht es einen entscheidenden Unterschied, ob Sie mit einem E-Bike, einem Pedelec oder einem S-Pedelec unterwegs sind. Je nachdem mit welchem E-Bike bzw. Pedelec Sie unterwegs sind, gelten für Sie andere Spielregeln:
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Fahren Sie ein Pedelec mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 25 Stundenkilometern und maximal 250 Watt Nenndauerleistung, sind sie nicht verpflichtet einen Helm zu tragen.
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Dasselbe gilt für E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 20 Stundenkilometer, auch hier besteht keine Helmpflicht.
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Für S-Pedelecs hingegen besteht grundsätzlich eine Helmpflicht.
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Ebenso für E-Bikes mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 25 beziehungsweise 45 Stundenkilometer.
© BoschFahrradhelme retten auch bei langsamem Tempo Leben
Das sollten Sie beim Kauf eines Fahrradhelms beachten
Fahrradhelme werden eher selten als modisches Accessoire getragen, die Kopfbedeckung dient vor allem dem Schutz der Gesundheit. Aus diesem Grund müssen sich alle Fahrradhelme, die in der EU auf den Markt kommen, einem sogenannten Crashtest-Verfahren unterziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein preiswertes No-Name-Produkt oder eine Premium-Marke handelt.
Nur Fahrradhelme, die den vorgegebenen Mindeststandards genügen, dürfen in der EU verkauft werden. Gekennzeichnet sind die Fahrradhelme mit dem Normzeichen EN 1078 und dem obligatorischen CE-Gütesiegel. Kurzum: Bei diesen Kennzeichnungen handelt es sich lediglich um die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen, die jeder Fahrradhelm erfüllen muss. Die Kennzeichnungen sind somit kein außergewöhnliches Qualitätsmerkmal, das einen Fahrradhelm von anderen abhebt.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit bei der Wahl des für Sie perfekten Fahrradhelms. Nur ein sehr guter und vor allem optimal sitzender Fahrradhelm kann Sie wirklich effektiv schützen. Der Fahrradhelm muss genau auf Ihre Kopfform abgestimmt sein, ansonsten richtet er unter Umständen mehr Schaden an, als er nützt. Er darf weder drücken noch locker auf dem Kopf herumwackeln. Gute Fahrradhelme zeichnen sich durch ein verstellbares Anpassungssystem aus. Achten Sie auch darauf, dass neben dem Hinterkopf auch die Stirn sowie die Schläfen durch den Fahrradhelm gut geschützt werden. Der optimale Fahrradhelm ist leicht und komfortabel gepolstert, sodass Sie ihn kaum auf dem Kopf wahrnehmen. Zudem sollte er Luftkanäle haben. Diese sollten optimalerweise mit einem Insektenschutz versehen sein.
Von schwedischen Wissenschaftlern wurde vor einigen Jahren das Multi-Directional Impact Protection System, kurz MIPS, vorgestellt. Dieses System wurde konstruiert, um speziell das Gehirn vor Schäden bei einem Schrägaufprall zu schützen. Dazu wurde in dem Fahrradhelm eine schwimmende Schale integriert, die sich bei einem Sturz entsprechend mitbewegt. Ob diese nicht uninteressante Idee jedoch in der Realität tatsächlich das bringt, was sie verspricht, ist noch nicht ausreichend untersucht.
© HaibikeDer Helm ist für Fahrradsportler unerlässlich
Für jeden Radsport den passende Fahrradhelm
Neben der guten Verarbeitung sowie der Passform ist die Frage, für welche Fahrradaktivitäten der Helm sein soll nicht unerheblich. Je nachdem ob Sie den Fahrradhelm für Ihre alltäglichen Fahrradtouren nutzen oder ob Sie im sportlichen Bereich unterwegs sind, unterscheidet sich die Verarbeitung der Fahrradhelme zum Teil ganz erheblich.
Im Grunde genommen gibt es inzwischen für nahezu jede der zahlreichen Fahrradsportarten einen speziell, genau darauf zugeschnitten Fahrradhelm. Während die aerodynamisch geschnitten Fahrradhelme für Rennfahrern ganz besonders leicht sind, zeichnen sich die Helme für Freestyler, wie die MTB Helme für Mountainbiker, durch eine besonders harte Außenschale aus. Die Fahrradhelme für Extremsportlern wie Downhiller und Freerider müssen ganz besonderen Herausforderungen gewachsen sein. Die sogenannten Downhill Helme haben unter anderem ein Visier, damit das Gesicht und vor allem die Augen vor Schmutz und kleinen Steinchen geschützt sind.
Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an die Fahrradhelme werden diese aus verschiedenen Materialien hergestellt. Neben den Mikroschalen-Helmen werden vor allem Hartschalen-Helme produziert. Vereinzelt treffen Sie auch noch auf Softshell-Helme, die jedoch wegen der zögerlichen Materialweiterentwicklung nur noch selten angeboten werden. Zurzeit haben Sie bei dem Material vor allem die Wahl zwischen Mikroschale und Hartschale.
Mikroschalen-Helme haben vor allem den Vorteil, dass sie mit einem Gewicht von um die 300 Gramm deutlich leichter sind als die Hartschalen-Helme. Hartschalen-Helme, deren Schaumstoff zusätzlich mit einer speziellen Kunststoffschicht überzogen ist, bringen locker ein Gewicht von einem Kilogramm und mehr auf die Waage. Suchen Sie einen Fahrradhelm für ein City- oder Trekkingbike, der Sie bei den ganz alltäglichen Radfahrten sicher schützt, ist ein Mikroschalen-Helm in der Regel gut geeignet. Die Hartschalen-Helme werden vor allem im sportlichen Extrem-Bereich, wie beispielsweise BMX- oder Mountainbike-Freestyle verwendet.
Müssen oder wollen Sie auf dem eBike bzw. dem Pedelec einen Helm tragen, bietet sich ein Modell mit Visier und integriertem Rücklicht an. So sind Ihre Augen geschützt und Sie werden durch die zusätzliche Beleuchtung im Straßenverkehr besser wahrgenommen.
September 01, 2020 at 01:52AM
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