Coronavirus: RKI meldet deutlich weniger Neuinfektionen als in der Vorwoche - ZEIT ONLINE

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 10.824 neue Coronavirus-Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Rückgang um mehr als 2.500 Fälle. Die Zahlen des RKI weichen jedoch deutlich von den Werten ab, die die Gesundheitsämter nach Recherchen von ZEIT ONLINE registriert haben. Sie meldeten am Sonntag 14.262 neue Ansteckungsfälle. Das sind 67 mehr als sieben Tage zuvor. Die von ZEIT ONLINE erfassten Zahlen basieren auf den direkten Angaben der Landkreise. Sie sind weniger als die Statistiken des RKI von verzögerten Meldeketten betroffen und weichen daher von ihnen ab.

Am 8. November hatten die Gesundheitsämter 14.195 Neuinfektionen gemeldet. Am 1. November waren es noch 12.334 neue Fälle, über zwei Wochen hat sich das Tempo der Virusausbreitung also etwas gesenkt. An Wochenenden fallen die Werte generell niedriger aus, weil viele Behörden geschlossen sind und keine neuen Infektionszahlen weitergeben.

Die meisten Neuinfektionen verzeichneten die Ämter nach den Daten von ZEIT ONLINE mit 3.868 in Nordrhein-Westfalen, dahinter folgen Bayern mit 3.146 und Hessen mit 1.551 neuen Fällen. Nordrhein-Westfalen verzeichnet zudem als einziges Bundesland mehr als 200.000 Gesamtinfektionen seit Pandemiebeginn: 202.512 Fälle sind bislang dort registriert worden. Dahinter liegt Bayern mit 157.889 bislang erfassten Ansteckungen.

München seit Tagen Stadt mit meisten Neuinfektionen

Die Stadt mit der höchsten Zahl an Neuinfektionen ist nach den Daten von ZEIT ONLINE München mit 463. Die bayerische Landeshauptstadt ist damit den fünften Tag in Folge auf dem ersten Platz dieser Liste, an drei Tagen lag die Zahl neu erfasster Fälle jeweils bei über 500. Dahinter folgen Köln mit 283 und Düsseldorf mit 231 Neuinfektionen. Berlin und Hamburg werden dabei als Stadtstaaten nicht berücksichtigt. Die Anzahl der Landkreise oder kreisfreien Städte ohne neue Fälle liegt bei 50, am Samstag waren es 67.

Die Zahl der Todesfälle hat sich binnen 24 Stunden bundesweit um 79 erhöht. Das sind 17 Sterbefälle mehr als am Wochentag zuvor und 46 weniger als am Samstag. Mit jeweils 18 und 14 neu erfassten Sterbefällen waren nach Zählung von ZEIT ONLINE am stärksten Sachsen und Bayern betroffen. Allein im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden zehn neue Todesfälle vermeldet, im Erzgebirgskreis, ebenfalls in Sachsen, waren es acht.

Mehr als 800.000 Gesamtinfektionen

Innerhalb einer Woche haben sich 130.960 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus angesteckt. Das entspricht einer Inzidenz von 157,5 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner und Woche. Sieben Tage zuvor lag der Wert mit 127.637 Neuansteckungen in einer Woche bei 153,5, eine Woche davor bei 127,9 und 106.307 Neuinfektionen. Auch daran lässt sich das im Vergleich zur ersten Novemberwoche stark gesenkte Tempo, mit dem sich das Virus ausbreitet, erkennen.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,03 (Vortag: 1,05). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch gut 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Insgesamt haben sich in Deutschland seit Pandemiebeginn 802.521 Menschen angesteckt. 287.505 Fälle sind aktuell aktiv, 12.738 Menschen sind an Covid-19 gestorben. 3.385 Corona-Patienten bundesweit müssen aktuell auf einer Intensivstation behandelt werden, damit sind zwölf Prozent der verfügbaren Intensivplätze mit Corona-Patienten belegt. 6.889 oder 25 Prozent der verfügbaren Intensivplätze sind frei. Anders als bei den Neuinfektionen steigen hier die Zahlen: Vor einer Woche waren mit 2.904 noch zehn Prozent aller Plätze mit Corona-Patienten belegt, eine Woche davor mit 2.061 Covid-19-Patienten sieben Prozent.

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